Coaching Berlin – peak8 – Coaching für Beruf und Management

Die Wirkfaktoren-Forschung im Coaching

11. Mai 2010

versucht herauszufinden, wie und warum Coaching funktioniert. Da Coaching selbst eine junge Interventionsform ist (siehe Geschichte des Coaching), wurde gerade vor etwa 10 Jahren damit begonnen Wirkungen und Wirkfaktoren speziell des Coaching zu erforschen.

Im ersten Teil gebe ich einen Überblick, welche Herangehensweisen an die Wirkfaktorenforschung möglich sind, im zweiten gebe ich Hinweise auf die eine oder andere Untersuchung, die ich besonders spannend finde und im dritten gibt es eine Zusammenfassung bisher ermittelter Wirkfatoren.

Eine erste Möglichkeit, sich mit der Wirkung von Coaching auseinander zu setzen, kann aus subjektiver Perspektive erfolgen. Nach Durchführung eines Coachings können sich Coach und Coachingnehmer (bzw. der Auftragnehmer, wenn Unternehmen Mitarbeitercoaching beauftragen) fragen, was denn anders und besser als vor dem Coaching ist und wieweit gesteckte Ziele erreicht wurden. Je greifbarer Coachingziele am Anfang ausgearbeitet wurden, desto leichter ist es möglich, hinterher eine Antwort auf die Frage zu haben, ob es gewirkt hat. Dies sollte in der Regel Bestandteil eines jeden Coachings sein.

Allerdings gibt eine solche Form der Auswertung keine Antwort auf die Frage, ob die erzielten Ergebnisse nicht auch ohne Coaching oder mit einer anderen Intervention möglich gewesen wären, ob die eine oder die andere Form von Coaching wirksamer ist, welche Zielgruppen mehr oder weniger profitieren oder welche Interventionen wirksamer sind.

Übergreifende Aussagen kann man aus der systematischen Befragung einer größeren Anzahl von Coaches und Coachingnehmern gewinnen. Dabei könnte man entweder quantitativ vorgehen und eine Batterie von Fragen vorgeben, auf die innerhalb eines vorgegebenen Antwortmusters geantwortet wird. Zum Beispiel „Wie zufrieden waren Sie mit dem Ergebnis des Coachings?“ mit einer Antwortskala von sehr zufrieden bis unzufrieden, um diese Antworten dann statistisch auswerten.

Oder man könnte offene Fragen stellen, z.B. „Was war der Anlass, dass Sie sich für Coaching entschieden haben? „Welches waren die wichtigsten Ergebnisse, die Sie erreicht haben?“ Der Vorteil einer solchen qualitativen Herangehensweise liegt darin, dass sich bisher nicht beachtete Aspekte und Sichtweisen entdecken lassen. Deshalb kann es sinnvoll sein, zuerst offen zu fragen und dann die entdeckten Faktoren an Hand einer ausreichend großen Anzahl von Teilnehmern mit statistisch auswertbaren geschlossenen Fragen zu untersuchen.

Eine weitere Möglichkeit, mögliche Faktoren zu entdecken, ist die Einzelfallanalyse, indem Ton- oder Videoaufnahmen einzelner Coachingsitzungen ausgewertet werden.

Um die Wirkung von Coaching über die subjektive Einschätzung von Coach und Coachingnehmer hinaus zu untersuchen, die zudem repräsentativ sind, müsste man idealerweise ein Vorher-Nachher-Untersuchung mit mehreren Coachingnehmerinnen durchführen und parallel dazu eine Vergleichsgruppe untersuchen, die kein Coaching erhält. Von Vorteil wäre es außerdem, dass sich Coachingnehmer und Coachinganlässe vergleichen lassen.

Ein solches Untersuchungsdesign ist natürlich mit entsprechendem Aufwand verbunden. Auf eine Auswahl interessanter Untersuchungsergebnisse gehe ich im nächsten Teil ein.

Über die Autorin

UlrikeRheinberger_peak8Coaching_BlogHier schreibt Ulrike Rheinberger, Organisationsberaterin und Coach aus Berlin zu Themen rund um Coaching, Personal- und Organisationsentwicklung.

Schreibe einen Kommentar