Coaching Berlin – peak8 – Coaching für Beruf und Management

Warum Veränderung so schwierig ist

20. Februar 2011

knoepfe

…fällt manchmal erstaunlich schwer. Jeder hat auch schon die Erfahrung gemacht, dass Veränderungswünsche – sei es nun das wöchentliche Joggengehen oder die Verbesserung des Organisationsablaufs in der Abteilung – immer wieder scheitern. Wie an unsichtbaren Gummifäden gezogen, richtet es sich „wie gehabt“.

Erstens: wir sind Gewohnheitstiere. Oder anders gesagt, unser Verhalten ist neurologisch gebahnt. Nicht nur Fähigkeiten wie Autofahren, auch soziales Verhalten, die Bewertung von Situationen oder emotionalen Reaktionen sind zu einem großen Teil neurologisch automatisiert. Neben den offensichtlichen Vorteilen, die das hat, führt das aber auch dazu, dass wir Muster ablaufen lassen, die für einen bestimmten Rahmen optimal waren, im aktuellen Rahmen aber enger als notwendig werden.

Zweitens:Dass „es so bleibt wie es ist“ hat garantiert auch sein Gutes. Im Rahmen einer (allerdings meist blitzschnell und unbewusst ablaufenden ) psychischen und sozialen Kosten-Nutzen-Rechnung, eines Ausbalancierens von inneren und äußeren Anforderungen, ist das „wie es ist“ sogar einmal die bestmögliche Lösung gewesen.

Wieso kommt es dann zu Leidensdruck, wieso sind wir unzufrieden oder empfinden uns als nicht effizient und „betriebsblind“ unseren Schwächen und Stärken gegenüber? Weil die aktuelle Lösung eben auch ein Kompromiss ist, eine zunächst sinnvolle und kreative Lösung für innere und äußere Konflikte, aber eben auch ein Kompromiss, der für die heutigen Möglichkeiten nicht mehr der beste ist.

Und diese „Symptome“ sind dann auch der Schlüssel zur Veränderung. Sie liefern Energie für die Veränderungsarbeit und Zugang zu den unterschwellig wirksamen Anweisungen, Glaubenssätzen, Richtschnüren – den unsichtbaren Gummifäden.

Was braucht es für gelingende Veränderung? Schematisch und (zugegebenermaßen) vereinfacht ausgedrückt Folgendes:

  • Erst einmal Motivation: Mindestens entweder einen untragbaren Ist-Zustand oder einen unwiderstehlichen Soll-Zustand oder beides. Erkennen relevanter unterschwelliger Konflikte:
  • Auf der Spur der Symptome zu Grunde liegenden Glaubenssätze lesbar, Anweisungen hörbar, Richtschnüre fassbar machen.
  • Einen schlüssigen, stimmigen, passenden, Soll-Zustandes testen.
  • Einsicht in die Vermeidungsstrategien: Den Neins, Abers, Blinden Flecken, Gefühlen, Empfindungen ihr Recht geben.
  • Neues Verhalten „neurologisch spuren“. Menschen sind lebenslänglich lernfähig, aber auch so etwas Einfaches wie Autofahren haben Sie nicht in einer Woche intus gehabt.

Ein Coach oder eine Beraterin kann als Gesprächspartnerin und reflektierendes Gegenüber, als Choreograph temporärer Spielräume und Taktgeber, als Störenfried eingefahrener Muster Selbsterkenntnis, das Aufgreifen neuer Impulse, das Testen von Varianten, das Aufspüren und Umgehen von Hindernissen, das Setzen von Meilensteinen. Manchmal ist es auch irgendwas, irgendwer anderes: Die Liebe, Liebeskummer, ein neuer Job, eine Katastrophe, der Gang der Dinge.

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Über die Autorin

UlrikeRheinberger_peak8Coaching_BlogHier schreibt Ulrike Rheinberger, Organisationsberaterin und Coach aus Berlin zu Themen rund um Coaching, Personal- und Organisationsentwicklung.

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